weniger input
mehr output
draußen, alleine. feststellung der eigenen privilegien erzeugt zugleich freunde und glück, aber auch teilweise antriebslosigkeit. wofür kämpfen, wenn man alles hat? für die, die es nicht haben. aktivismus ist mühsam, wenn man selbst die erfolge nicht spürt. die eigene zukunft bleibt immer unklar. wohin gehe ich?
die digitale kommunikation hat ihren wert, durch inhalt, wenn sie als ergänzung zum analogen genutzt wird.
wertung der kommunikationsmittel nach persönlichem befinden im aktuellen moment. nicht generalisierbar oder wiederherstellbar. der versuch der einordnung, was mir gut tut.
zeit nehmen/geben (realität): 100
zeit nehmen/geben (postalische übermittlung): 90
telekommunikation: 20
dititale kommunikation: 10
(diskrepanz durch diese digitale übermittlung inkludiert)
wenn die zeit verschwindet
im fluss in etwas größeres, von außen noch nicht als zusammenhang erkennbares
schwindet der alltag und die vorhaben sammeln sich an.
wir sind hier.
ort = distanz klein,
zeit = distanz groß,
akzeptanz = zu jeder zeit gegeben,
unterstützung = nicht immer möglich, aber ebenfalls zu jeder zeit gegeben.
wirkungsgrade auf unterschiedlichen ebenen;
jede relevanz hat wert,
solange der eigene besteht.
ich verlor diesen tag an die digitalität (zeit, die verschwindet ohne erinnerung zu erzeugen: 5:39h)
der mensch als konstrukt seiner umwelt. wie viel prozent davon sind digital? wie viel sollten es sein? konsequenz?
einzelne häuser werden in der aufgehenden morgensonne angestrahlt. lebensabschnitt. ich denke an dich
„jedes gefühl, dass das leben gerade gelingt hat damit zu tun, dass man selbst dabei ist, als erlebender, fühlender, sprechender, sehender, denkender. alles andere sind angebote, die man nutzt. ein output der maschine, die zuvor einen input bekommen hat. praktisch vielleicht, hilfreich, effizient, aber vital ganz und gar gleichgültig.“ – die smarte diktatur
„gegen eine äußere macht kann man sich auflehnen; das ist risikoreich, aber nicht undenkbar. aber wie lehnt man sich gegen sich selbst auf?“
über das internet: „gemeinsam betraten wir diesen neuen raum, der sich jetzt zwischen den menschen auftat, ein verbindungskanal ohne genauen anfang, genaues ende, der potenziell ständig offen stand.“ (aus ’swing time‘)
forschung, und damit der fortschritt des „guten“ kann immer auch entwedet und im „schlechten“ genutzt werden. das ist dialektik. trotzdem müssen wir das „gute“ weiterhin voranbringen.
„letztendlich lesen wir, weil wir in der begegnung mit den geschehnissen und gestalten der literatur erfahren, wer wir selbst sind.“ – bernhard schlink
unsichtbare grenzen
spiegeln sich in den köpfen der menschen
schaue ich genug aus dem fenster?
die bewegung fliegt der zeit hinterher
wie viel zeit ist genug, um einen ort kennen zu lernen? wie viele orte kann ich kennenlernen? wie lernt ein neuer ort mich kennen? welche orte kenne ich? welche orte kennen mich?
„eine ansicht, die nicht auf der grundlage der unbeständigkeit gründet, ist eine falsche ansicht“ – t.n.h.
„die gegenwart wird benötigt für die gestaltung einer erinnerung; das denkmal der erinnerung bezieht sich dann auf eine gegenwart, die es gar nicht gegeben hat. das ist nicht problematisch, denn alle drei zeiten sind nichts als gegenwart.“ – tobias roth
„sie wachsen in der knechtschaft auf, sie sehen nichts anderes vor sich, begnügen sich, so weiter zu leben, wie sie zur welt gekommen sind und lassen es sich nicht in den sinn kommen, sie könnten ein anderes recht oder ein anderes gut haben, als das sie vorgefunden haben; so halten sie den zustand ihrer geburt für den der natur.“ – e.d.l.b
wenn du in der badewanne liegen bleibst bis das wasser ganz abgelaufen ist, holt dich die schwerkraft langsam ein, bis sie schließlich auf dir liegt.
„Für andere vielleicht, für handwerker, für bürger, für stille zufriedene seelen mochte es sich lohnen, für ihn aber nicht. für ihn waren kunst und künstlerschaft wertlos, wenn sie nicht brannten wie sonne und gewalt hatten wie stürme, wenn sie nur behagen brachten, nur angenehmes, nur ein kleines glück. er suchte anderes.“
h.h. in narziß und goldmund
wie bewegen wir dann die mehrheit zu solidarischerem, achtsamerem handeln? was tun, gegen den egoismus des menschen?
„doch was heute geschieht, geschah auch schon gestern und wird morgen wieder geschehen und bis ans ende der zeit – es sei denn, der mensch begreift, dass nicht nur wichtig ist, was er denkt, sondern vor allem, was er fühlt. der körper ermüdet schnell, aber der geist ist immer frei, und er wird uns helfen, eines tages diesen teufelskreis zu durchbrechen, und uns davor zu bewahren, in jeder generation wieder die gleichen fehler zu begehen.“ – paulo coelho; die spionin
gedanken zu „am ende licht“: die menschlichkeit mit all ihren facetten bringt freunde und schmerz. man sieht mit distanz auf die anderen und versucht sich selbst nicht im schauspiel des lebens wiederzufinden.
nur geduld (v. erich kästner): das leben, das die meisten führen, zeigt ihnen, bis sie’s klar erkennen: man kann sich auch an offnen türen den kopf einrennen.
» Wer heute die ‚Natur‘ des Menschen und die Natur betrachtet, der nimmt wahr ein großes Leiden. Unser Verhältnis zur Natur ist dadurch gekennzeichnet, dass es ein durch und durch gestörtes verhältnis ist. was zur folge hat, dass die naturgrundlage, auf der wir stehen, nicht nur gestört, sondern gar restlos zerstört zu werden droht. wir sind auf dem besten wege diese basis völlig zu vernichten, indem wir ein wirtschaftssystem praktizieren, das auf hemmungsloser ausbeutung eben dieser naturgrundlage beruht. brutale ausbeutung ist die selbstverständliche konsequenz eines wirtschaftssystems, dessen obere richtschnur profitinteressen sind. «
Joseph Beuys, 1978
leben bleibt immer ungewiss. fortschritt ist bedingt durch das selbst und das umfeld. wissen bringt nicht immer die lösung. bewegung ist bedingt durch die gesamtheit aller ereignisse und einflüsse. ich bin hier. als teil.
und so sammelt sich alles grüne dort, wo es den blick in die ferne werfen und das schwache licht der welt, welches ins zimmer fällt einfangen kann
„Durch […] Nachdenken können wir zum beispiel lernen, dass geduld das wichtigste gegenmittel gegen die wut ist, zufriedenheit gegen gier wirkt, mut gegen angst, verständnis gegen zweifel.“ – d.l.
bewegung aus allen richtungen; mein mittelpunkt als ziel. ich muss sie für einen moment aufhalten. innehalten. um selbst wieder bewegung zu entsenden. reaktion. aktion: ausgangspunkt/ich; ziel/bewegung; alle andere/hier.
es ist der erste tag, an dem ich mich ohne jacke, verpflichtung und erreichbarkeit aus dem haus begebe. ich fühle mich frei und zum ersten mal ein bisschen zuhause. ich bin hier.
„blaue welt“
bewegung steigt auf
und trifft mich in der ruhe,
die mich umgab.
versuche gewohnheit zu finden,
aber finde mich
in einer geschwindigkeit
der dauerhaften veränderung.
ich fliege mit.
anpassung,
ohne veränderung des selbst
getragen in die höhe.
für einen kurzen moment;
die angst vor dem fall
verschwindet schon in der aussicht.
ich finde sonst unerreichbare weite,
hier oben.
über der blauen welt.
wann ist der gedanke zu ende gedacht? immer nur vorläufig. an welchem punkt kann er zur aktion werden?
»Mit wem säße der Rechtliche nicht zusammen
Dem Recht zu helfen?
Welche Medizin schmeckte zu schlecht
Dem Sterbenden?
Welche Niedrigkeit begingest du nicht, um die Niedrigkeit auszutilgen?
Könntest du die Welt endlich verändern, wofür wärest du dir zu gut?
Wer bist du?
Versinke in Schmutz
Umarme den Schlächter, aber
Ändere die Welt: sie braucht es!«
– aus „Die Maßnahme“ von Berthold Brecht
handeln ändert sich durch wissen und möglichkeit. die hinter allem stehenden grundwerte sollten gleichbleibend sein.
der versuch der visualisierung von gedanken; und damit auch der erschaffung eines wir. alle auszüge liegen in ihrer natürlichen (un)ordnung vor und sind nur für den gegebenen moment gültig. ist öffentlichkeit ein privater raum, solange keiner weiß, wo sie stattfindet? gedanken: alt/neu. grenzen verschwimmen; bewegung beginnt.